: Muskelhülle
Bis die Fußball-Regionalliga Nord Ende der Woche endlich wieder in Normalbetrieb zurückkehrt, hier noch mal Erhellendes über eine populäre Sportverletzung.Was in unserem Körper wichtig ist, hat einen Schutz. So haben auch Muskeln eine Hülle. Jan-Philipp Kalla, linker Außenverteidiger des FC St. Pauli, wurde von einem Aachener Gegenspieler getreten und zog sich eine Teilverletzung des Oberschenkelstreckers zu. Außerdem wurde die Muskelhülle beschädigt. Aber zunächst zum Oberschenkelstrecker oder, wie lateinfeste Bodybuilder sagen: Quadrizeps. So heißt der größte und kräftigste Muskel unseres Körpers, weil er vier Köpfe hat. Die Muskelhülle wiederum gehört zu den Faszien. Ja, genau, das klingt nach „Faschismus“: Die Fasces waren Rutenbündel, die im Römischen Reich die Liktoren vor hohen Beamten hertrugen. Benito Mussolini nannte seine Kampfbünde „fasci di combattimento“. Zu den Faszien unseres Körpers gehören alle kollagenen faserigen Bindegewebe, etwa Gelenk- und Organkapseln, Sehnenplatten, Bänder, Sehnen; zudem flächige feste Bindegewebsschichten wie die Plantarfaszie der Fußsohle. Sie sorgen dafür, dass die Teile des Körpers zu einem Ganzen verbunden sind – und es auch bleiben. Faszien wirken bei Bewegungen wie ein Stoßdämpfer und helfen bei der Abwehr von Krankheitserregern und Infektionen. Und kommt es mal zu Verletzungen, regen die Faszien die Heilung des Gewebes an. Kallas verletzte Faszie ist ein Muskelseptum, eine Faserschicht zwischen zwei Muskeln. Auch sie heilt sich selbst, ist ihr eigener Doktor. ROR