lokalkoloratur
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Vielleicht sollte der Vatikan öfter seine Führungsposition neu besetzen – so viel Aufhebens ums Religiöse wie in diesen Tagen war in der jüngeren Vergangenheit selten. Ließe man andererseits, sagen wir: alle vier Jahre einen neuen Oberhirten küren, wäre es mit dem Interesse daran wohl schnell vorbei. Wer indes gerade nicht mehr oder minder Interessantes zu Hitler-Jugend oder anderen Etappen in des neuen Pontifex‘ Lebenslauf beizutragen hat, der erfreut die Welt mit Bekenntnishaftem. So ließ der – an dieser Stelle bereits einmal als „Schmerzensmann der ARD“ bezeichnete – Jörg Pilawa jetzt eine Münchner Illustrierte wissen, er bete täglich und bekenne sich zum katholischen Glauben. Dieser „ist viel intimer als Sexualität“, so der dreifache Vater weiter: „Sobald man über den Glauben spricht, gucken die Leute ja komisch.“ Wie viel Archivstaub mag dieses Interview wohl schon angesammelt haben? aldi