Engel und Avatar

So virtuell angelegte Welten gibt es die nächsten Tage ja reichlich zu betrachten, im Kino, mit der morgen startenden Berlinale. Wobei in dem gerade bei Matthes & Seitz erschienenen Buch „Engel und Avatar“ das Thema der Erscheinung doch noch grundsätzlicher angegangen wird: als ein Gespräch zwischen Natur- und Geisteswissenschaften über den Menschen und seine Wahrnehmung der Welt in einer wenig vorhersehbaren Zukunft. Wobei das Gespräch zwischen den beiden Autoren, Hinderk Emrich und Michael Roes, auf der fundamentalen Feststellung basiert: „Wir werden die virtuelle Welt als ebenso wirklich wie unsere sinnlich erfahrbare Welt empfinden, weil sie unmittelbar dieselben Hirnregionen stimulieren wird, die gegenwärtig noch an unsere körperlichen Sinne gekoppelt sind.“ Was Emrich, der Psychiater, Psychoanalytiker und Philosoph (der sich tatsächlich besonders für die Tiefenpsychologie des Films interessiert), und der Schriftsteller Roes, der gern das Thema der Grenzen, an denen sich Fremdheit und Vertrautheit treffen, umkreist, heute Abend bei der Philosophischen Reihe in der Galerie oqbo weiter ausführen werden. TM

■ Engel und Avatar: Galerie oqbo, Brunnenstr. 63. Mittwoch, 20 Uhr. Eintritt frei