: Alles so schön sauber hier
Frisch gewaschene Körper und Straßen, wie mit dem Lineal gezogen. Klingt erst mal nicht danach, als ob diese beiden Sachen viel miteinander zu tun haben. Haben sie aber doch, fanden ein paar Berliner Kunststudenten und zeigen ab heute ihre Auseinandersetzung mit dem Thema Hygiene und Stadtplanung in Form von Installationen, Videoprojekten und Fotografien. Denn dass alles seine Ordnung haben muss und die (Um-)Welt in gute und böse, schmutzige und saubere Bereiche getrennt werden muss, hat nicht nur blitzblanke Vorstädte, genormte Reihenhaussiedlungen und Plattenbauviertel, sondern auch„schmutzige“ Rotlichtviertel entstehen lassen, wo sich der (männliche) Körper bei Prostituierten von jeher von all der Sauberkeit und moralischer Redlichkeit erholen durfte. Und so macht die Ausstellung deutlich, dass sich in den abfälligen Diskursen über Sexarbeit die Bilder einer schmutzigen und bedrohlichen Stadt mischen.