Geregelte Hunde
: Eckpunkte gegen Eckzähne

„Wir brauchen Rechtssicherheit“, sagte Gesundheitssenator Jörg Dräger (parteilos) gestern auf die Frage, wie mit potenziell gefährlichen Hunden umzugehen sei. Tags zuvor hatte Gesundheitsstaatssekretär Dietrich Wersich (CDU) Vertreter der Bürgerschaftsfraktionen zu Gesprächen über ein neues Gesetz eingeladen: Dabei habe man sich „weitgehend verständigen können“. Die „Eckpunkte“ für eine Regelung legte Dräger nun vor, Details harren aber der Konkretisierung.

Übereinstimmung herrscht demnach darüber, dass alle Hunde einen Chip zur Identifizierung tragen sollen; dazu soll es ein zentrales Register geben. Hundehalter müssen künftig grundsätzlich eine Haftpflichtversicherung abschließen. Für alle „Kategorie-Hunde“ wird eine Leinenpflicht erwogen; weil die genaue Definition einer neuen – vierten – Kategorie aber noch aussteht, könnten äußerstenfalls alle Hunde in der Stadt betroffen sein – nach einer anderen Überlegung nur Tiere ab einer bestimmten Schulterhöhe, im Gespräch sind 50 Zentimeter.

Von der Leinenpflicht können Halter sich – respektive ihre Vierbeiner – per Sachkundenachweis und Wesenstest befreien lassen. Diese Möglichkeit besteht aber nicht, wenn es sich um Tiere einer als gefährlich eingestuften Rasse handelt; der Rassekatalog soll leicht verändert und beispielsweise um den Rottweiler erweitert werden. Bei Verstößen soll neben Bußgeldern auch ein Hundehaltungsverbot verhängt werden können.

„Gegen generellen Leinenzwang und Diskriminierung“ macht vorsorglich bereits die „Hunde-Lobby Hamburg“ mobil: Am heutigen Sonnabend wird zur Demonstration aufgerufen. Treffpunkt: fünf vor 12 Uhr, Glockengießerwall/Hauptbahnhof. aldi