: Auswandererhaus will anbauen
HAVENWELTEN Das Emigrations-Museum in Bremerhaven will sich vergrößeren – und aktuell Auswanderungs-Interessierten etwas bieten. Die Finanzierung des 4-Millionen-Projektes ist offen
Vier Jahre nach der Eröffnung plant das Deutsche Auswandererhaus in Bremerhaven einen Erweiterungsbau. Etwa 1.000 Quadratmeter Fläche sollen direkt neben dem Hauptgebäude entstehen, kündigte Museumsdirektorin Simone Eick gestern an. In dem Gebäude will das Auswandererhaus unter anderem „Das erste Jahr in der Neuen Welt“ und die „Überfahrt in der 1. Klasse“ thematisieren. Die Finanzierung des 4-Millionen-Projektes ist allerdings noch offen.
Das im August 2005 eröffnete Museum beschäftigt sich mit den großen Auswandererwellen aus Europa in die USA und nach Südamerika. Zum Jahrestag der Eröffnung plant das Museum am 14. 8. ein Open-Air-Konzert im Stil der 50er Jahre.
Mit den Erweiterungsplänen will das Auswandererhaus das Spektrum des Museums auf bis heute aktuelle Bezüge ausdehnen. „Die Frage, wie das erste Jahr in der Fremde zu meistern ist, beschäftigt auch heute viele Menschen, die über eine Auswanderung nachdenken“, sagte Simone Eick.
Die Auseinandersetzung mit dem Thema hat sich, so die Direktorin Eick, in den vergangenen Jahren deutlich verändert. Zum einen sei das Interesse an den Beweggründen für Auswanderungen gewachsen; zum anderen befassten sich auch in Deutschland immer mehr Menschen mit dem Gedanken, die Heimat zu verlassen.
Der Anbau soll auch diesem Interessenwandel Rechnung tragen. Das Auswandererhaus will mehr Platz für regelmäßige Sonderausstellungen haben, die einzelne Aspekte von Migration beleuchten. Im ersten Halbjahr 2009 hatte sich das DAH am Beispiel der Stadt New Orleans der Flucht vor Naturkatastrophen gewidmet.
Wie Radio Bremen gestern berichtete, steht die Finanzierung für den Anbau nach Angaben von Gesellschafter Andreas Heller noch nicht. Mehr als 500.000 Euro der Summe werde das Auswandererhaus selbst aber nicht aufbringen können. Zusätzlich zum Anbau plane das Auswandererhaus gemeinsam mit Investoren auch ein weiteres Hotel am Neuen Hafen, meldet der Sender. Das Deutsche Auswandererhaus zählt jährlich rund 200.000 Besucher. Es ist einer der Bausteine des Tourismuskomplexes „Havenwelten“.
dpa/taz