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Archiv-Artikel

Vormerken Erinnerung und Identität im Angesicht des Grauens

Vortrag Moshe Safdie, 11. Mai, 20 Uhr, Jüdisches Museum Berlin, Lindenstr. 9–14, Eintritt: 7/5 € Kartenvorbestellung unter 2 59 93-5 07 oder -4 44

Der Holocaust war ein Jahrtausendverbrechen, das nicht nur das deutsche, sondern vor allem auch das israelische Selbstverständnis als Volk bestimmt. Doch Opfer und Täter dieser Zeit werden – 60 Jahre nach Kriegsende – immer weniger. Wie kann man aber das Grauen des Holocaust für spätere Generationen konservieren, also visualisieren und fühlbar machen, ohne auf konkrete Fotos, Filme oder Erinnerungen von Zeitzeugen zurückzugreifen? Gestern wurde das Denkmal für die ermordeten Juden Europas eröffnet, das eine fast siebzehnjährige Planungszeit hinter sich hat und ein Versuch ist, dem Besucher von heute jenes beklemmende und verstörende Gefühl von einer unmenschlichen und verhärteten Zeit, in der das Individuum nichts zählt, zu vermitteln. Auch in Israel beschäftigt man sich seit Jahren mit diesen Fragen, allen voran der Architekt Moshe Safdie, dessen Yad Vashem Holocaust Museum im März in Jerusalem eröffnet wurde.Safdie, geboren 1938 in Haifa, hat zahlreiche Bauten für jüdische Institutionen entworfen. Als einer von zwölf Architekten in der aktuellen Sonderausstellung „BAUEN! Jüdische Identität in der zeitgenössischen Architektur“ spricht er heute über „Memory and Identity“.