GENREERWEITERUNG: Tiefgründige Traurigkeit

Nicht nur fast alle Vokale haben Jacques Palminger und das 440 Hz Trio mit Richard von der Schulenburg an den Tasten, Bassist Raphael Burgess und Schlagzeuger Olve Strelow der altehrwürdigen Kombination „Jazz und Lyrik“ genommen. Sondern der „Kunstform“ erwartungsgemäß genug Seele „nach eigenem Gusto“ hinzugefügt, um deren Rahmen nach allen Regeln der Kunstform in die Luft zu sprengen. Es braucht eine kleine Eingewöhnungsphase, dann funktioniert Palmingers verschrobene, alles bejahende „Lyrk“ rund um die Absteckung der Grenzen des eigenen Lebens, ein Gedächtniskonzert oder die nicht minder altehrwürdige Mischung „Bittermandel & Salat“ erwartungsgemäß zur Lounge-Jazz-Untermalung des „Trios von ausnehmender Hässlichkeit“: hinter vordergründiger Absurdität erklingt auf „Jazz & Lyrk“ eine tiefgründige Traurigkeit. MATT

■ Sa, 10. 3., 20 Uhr, Polittbüro, Steindamm 45