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Ziege zum Mittag

Knauserpapst Leo XIV. gab nie Trinkgeld

Nassauerpapstfoto: ap

Als einfacher Erzbischof des Sprengels von Chiclayo stand der jetzige Papst Leo XIV. noch am unteren Ende der heiligen Nahrungskette. Nur „zwei- oder dreimal pro Woche“, berichtete AFP gestern aus dem Schlaraffenland Peru, konnte sich Robert F. Prevost ein Mahl in seinem Lieblingsrestaurant El Trébol leisten. Zum Frühstück, erinnerte sich Kellner Carlos López, habe der hungrige Kleriker gern „Chicharrón“ bestellt, „ein traditionelles Gericht aus gebratenem Hühner- oder Schweinebauch“, zum Mittagessen habe man dem Gottesmann „geschmorte Ziege serviert“ und „zum Abendessen habe es Hühnerbrühe gegeben“. Vermutlich war der allerkatholischste Gourmand abends einfach noch vom morgendlichen Schweinebauch und der Ziege zum Mittag satt. Ein Trinkgeld habe der prominente Gast an Tisch „Nummer drei, mit Blick auf die Kathedrale“, den Servicekräften im Fresstempel des Herrn nie gegeben, stattdessen hat der pappsatte Prevost Koch wie Kellner „mit seinem Segen“ abgespeist. Als Stellvertreter Gottes muss sich der Küchenfürst nicht mehr so einschränken, als Pontifex darf er die gesamte Rechnung mit einem paradiesischen Segen bezahlen.

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