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Angeklagter Funktionär

Luis Rubiales Foto: reuters

Die Bilder gingen um die Welt und lösten einen Skandal aus: Bei der Sieger­ehrung der Frauen-WM am 20. August 2023 packte Luis Rubiales als damaliger Präsident des spanischen Fußballverbandes RFEF die frischgebackene Weltmeisterin ­Jennifer Hermoso und küsste sie grob auf den Mund. Eineinhalb Jahre danach muss sich Rubiales ab Montag wegen sexuellen Übergriffs und Nötigung vor Gericht verantworten. Die Staatsanwaltschaft fordert zweieinhalb Jahre Haft für den 47-Jährigen. Ab 10 Uhr wird der Fall in San Fernando de Henares östlich von ­Madrid verhandelt. Neben Rubiales sitzen drei weitere Männer auf der Anklagebank: der frühere Nationaltrainer Jorge Vilda sowie zwei ehemalige Verbandsfunktionäre. Den drei Mitangeklagten drohen eineinhalb Jahre Gefängnis, weil sie wie Rubiales Druck auf Hermoso ausgeübt haben sollen, den Vorfall herunterzuspielen. Seit einer Reform des spanischen Strafrechts gilt ein nicht einvernehmlicher Kuss als sexueller Übergriff.

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