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Wenn auf den Wegen immer ein Ärger droht

Die Straße ist wie so viele in Bremen mit Kopfstein gepflastert. Weil sich das Geruckel beim Radfahren unangenehm in Nacken und Kopf fortsetzt, weichen ich und mein mir folgendes Kind auf den Fußweg aus. Dort hat sich eine etwa 70-jährige Frau in die Wegmitte gestellt. Umständlich schließt sie ihren Mantel, nachdem sie uns einen missbilligenden Blick zugeworfen hat.

Ich halte an und frage sie freundlich, ob sie uns vorbeilässt. Doch meine unterwürfige Geste läuft ins Leere. „Das ist kein Radweg!“, faucht mich die Frau an, „halten Sie sich an die Straßenverkehrsordnung!“ Es folgt ein fruchtloses gegenseitiges Anpflaumen, das in meiner Aufforderung gipfelt, sie solle mal was fühlen, anstatt auf Gesetzen zu beharren.

Bremen

577.000 Ein­wohner*innen.

Mit über 25 Prozent Radverkehrsanteil rühmt sich Bremen als Fahrradstadt. Hier wurde auch die Fahrradstraße erfunden.

Später am Tag kommt uns auf einem knapp zwei Meter schmalen Deichweg ein Rennradfahrer entgegen. Er kachelt wild klingelnd durch eine Familie mit Kleinkind hindurch und schreit mich an, weil wir auf dem gemeinsamen Rad- und Fußweg nicht schnell genug ausweichen. Dabei hätte doch eigentlich er laut der Straßenverkehrsordnung (Anlage 2) Rücksicht nehmen müssen auf die Fuß­gän­ge­r:in­nen. Eiken Bruhn

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