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Weniger Investitionen in Niedersachsens Industrie

Einer Studie des Forschungsinstituts IW Consult zufolge droht der Industriestandort Niedersachsen den Anschluss zu verpassen. „Unternehmen orientieren sich stärker mit ihren Investitionen auf ausländische Märkte“, sagte Michael Hüther vom Institut der deutschen Wirtschaft (IW). Aufgrund vieler Krisen seien Investitionen in den inländischen Standort eingebrochen, kritisierte der Arbeitgeberverband Niedersachsenmetall, der die Studie in Auftrag gegeben hatte. Wenn hierzulande investiert werde, dann selten in Kapazitätserweiterungen. Laut einer Umfrage unter 263 niedersächsischen Industrieunternehmen sind für 65 Prozent hohe Lohnkosten das größte Hemmnis; gefolgt von der hohen Abgaben- und Steuerlast (58 Prozent) sowie dem Arbeits- und Fachkräftemangel (53 Prozent). (dpa)

Flughafen bekommt Fernwärme

Die Hamburger Energiewerke wollen von Mitte 2028 an die Lufthansa Technik und den Flughafen mit Fernwärme versorgen. Die Wärme, die an die Unternehmen geliefert wird, soll rechnerisch dem Bedarf von 17.000 Wohnungen pro Jahr entsprechen. Aufgrund des Ausbaus sollen die Energiewerke nach 2030 auch Wohn- und Geschäftshäuser im Norden der Stadt an das Netz anschließen können. (dpa)

Haushaltskürzung unzulässig

Der Hamburger Rechnungshof hat dem rot-grünen Senat vorgeworfen, mit pauschalen Kürzungsvorgaben in seinem Entwurf für den Doppelhaushalt 2025/2026 gegen haushaltspolitische Grundsätze zu verstoßen. Die darin vorgesehenen globalen Minderkosten in Höhe von 2,5 Prozent seien zu hoch angesetzt – insbesondere angesichts einer insgesamt guten Haushaltslage. Globale Minderkosten sind pauschale Sparvorgaben, die die Behörden im Jahresverlauf erwirtschaften müssen. (dpa)

Bei VW drohen Werksschließungen

Die Situation bei Europas größtem Autobauer Volkswagen spitzt sich zu. Im Rahmen seines Sparprogramms schließt die Kernmarke VW jetzt auch Werksschließungen und betriebsbedingte Kündigungen nicht länger aus, wie das Unternehmen nach einer Führungskräftetagung mitteilte. Die mit dem Betriebsrat geschlossene Vereinbarung zur Beschäftigungssicherung werde aufgekündigt. Sie schloss betriebsbedingte Kündigungen bis 2029 aus. (dpa)

PKK-Führungsmitglied zu Haftstrafe verurteilt

Ein Funktionär der verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans PKK ist zu vier Jahren und drei Monaten Haft verurteilt worden. Das Hanseatische Oberlandesgericht bestrafte ihn wegen Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung im Ausland. Das Gericht hält es für erwiesen, dass der 50-jährige Türke in Deutschland mehr als eineinhalb Jahre lang der PKK diente. Laut Gericht hatte er organisationsintern in Deutschland die ranghöchste Stellung inne. Das Urteil ist nicht rechtskräftig. (dpa)

Hunderte demonstrieren gegen die AfD

Nach den Landtagswahlen in Sachsen und Thüringen sind in Hamburg Hunderte Menschen gegen die AfD auf die Straßen gegangen. Unter dem Motto „Ob Thüringen oder Hamburg: Kein Fußbreit der AfD!“ machten sich am Sonntagabend rund 750 Menschen vom Startpunkt Reesendammbrücke aus auf den Weg. Die gegen Rechtsextremismus eintretenden Demonstranten zogen bis vor die Hamburger AfD-Parteizentrale an der Schmiedestraße. Nach Angaben der Polizei verlief der Protest „ziemlich entspannt“. (dpa)

Hamburg ehrt den Philosophen Ernst Cassirer

Mit einem Senatsempfang im Rathaus hat Hamburg am Montag den Philosophen Ernst Cassirer (1874–1945) zu seinem 150. Geburtstag geehrt. Als einer der bedeutendsten europäischen Denker des 20. Jahrhunderts habe der erste und einzige jüdische Rektor einer deutschen Hochschule in der Zeit der Weimarer Republik die Uni Hamburg mit seiner Professur und später auch als Rektor geprägt, teilte der Senat mit. Der in Breslau geborene und im New Yorker Exil verstorbene Cassirer war von 1919 bis 1933 Professor für Philosophie an der Hamburgischen Universität. In dieser Zeit entstand sein dreibändiges Hauptwerk „Philosophie der symbolischen Formen“ (1923–29), in dem er eine neue Sprach- und Kulturphilosophie entwirft. (epd)