Minister Sanders Seifenblasen

Betr.: „Gelber Sack in die Tonne“, taz nord, 10. 5. 2005

Der vom niedersächsischen Umweltminister Sander großspurig angekündigte Versuch, in der Wesermarsch künftig den Gelben Sack abzuschaffen, erweist sich als Seifenblase. Weder ökologisch noch ökonomisch macht ein solches Vorgehen Sinn. So schafft etwa der Biomüll, der im Landkreis Osterholz nicht getrennt, sondern zusammen mit dem Restmüll erfasst wird, große Probleme, weil er durch seine Feuchtigkeit Problemstoffe bindet. Für den Bürger werden die Kosten erhöht, denn die Abfuhren werden zunehmen und/oder die Abfallgefäße größer sein müssen. Dabei hat der Bürger die Kosten des Grünen Punktes bereits beim Einkauf bezahlt. Zu allem Überfluss wird es schwierig sein, das Verhalten des Bürgers, der jahrelang auf Mülltrennung trainiert wurde und nun wieder alles in eine Tonne werfen darf, nach Ende des Versuches zu korrigieren. HANS-OTTO MEYER-OTT, Brake, Grüne-Fraktion im Kreistag