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Archiv-Artikel

Immer hübsch weiter im Takt

betr.: „Wahl ohne Wahl“ von Ulrike Herrmann und Daniel Haufler, taz vom 24. 5. 05

Sie treffen genau den Punkt: keine Wahl. Wir sind gesamtdeutsch dort angekommen, wo die DDR 1989 aufgehört hat: eine formierte Gesellschaft ohne eigene Alternativen. Opposition gibt es nicht als Gegen-Position, sondern nur als Personalwechsel: von Ulbricht zu Honecker, von Kohl zu Schröder (zu Merkel), aber immer hübsch weiter im Takt. Programmatische Alternativen finden sich nur versprengt und außerparlamentarisch – früher eingesperrt, heute medial ausgesperrt.

Keine Wahl: Wer 1998 gute Gründe für Rot-Grün hatte, hat diese Gründe immer noch, findet sich aber politisch nicht mehr vertreten. Wie bei der Mülltrennung: Es macht keinen Unterschied und stinkt gen Himmel. THEO SCHMIDT, Dresden