Riesen-Windrad eingeweiht

Bundesumweltminister weiht in Bremerhaven eine der größten Windkraftanlagen Deutschlands ein und warnt vor Ausstieg aus dem Ausstieg: bis zu 15.000 Jobs gefährdet

Bremerhaven dpa ■ Eine der größten Windkraftanlagen in Deutschland ist am Freitag in Bremerhaven eingeweiht worden. Sie erzeugt jährlich genügend Strom für etwa 5.000 Haushalte, teilte das Unternehmen Multibrid mit, das die Anlage entwickelt hat. Das Windrad mit einer Leistung von fünf Megawatt soll Prototyp für den Bau neuer Offshore-Anlagen sein. Neben Bremerhaven gibt es vergleichbare Anlagen nur in Emden und in Brunsbüttel.

Bundesumweltminister Jürgen Trittin (Grüne) warb zeitgleich in Hannover zusammen mit dem Deutschen Naturschutzring für den Ausbau der Windenergie. Er warnte davor, den Ausstieg aus der Atomenergie in Deutschland wieder rückgängig zu machen. CDU-Parteichefin Angela Merkel plane eine Rolle rückwärts, wenn sie die Laufzeiten für die Atomkraftwerke wieder verlängern wolle, kritisierte Trittin. Eine Einschränkung der staatlichen Förderung von erneuerbaren Energien wie Windkraft und Solarenergie werde dazu führen, dass in dieser boomenden Branche bis zu 15.000 Jobs gefährdet seien.

Der Bundesumweltminister betonte, die Windenergie sei inzwischen in Deutschland die wichtigste erneuerbare Energiequelle und habe damit die Wasserkraft überholt. Langfristig sei es möglich, bis zu 25 Prozent des gesamten Strombedarfs durch Windkraftanlagen zu decken.

Die Hauptkritik an der Windenergie komme nicht von Naturschützern oder von Anliegern. Die meisten kritischen Stimmen kämen von den vier großen Stromkonzernen in Deutschland, die versuchten, die unliebsame und erfolgreiche Windenergie-Konkurrenz vom Markt fern zu halten, so Trittin.