Merkel bleibt am Boden haften

Erwartungsgemäß freudig reagierte die Hamburger CDU gestern auf die offizielle Nominierung von Angela Merkel als Kanzlerkandidatin der Union. Dies sei eine „historische Entscheidung“, jubelte der Landesvorsitzende, Bundestagsabgeordnete und designierte Hamburger Spitzenkandidat Dirk Fischer. „Mit Angela Merkel an der Spitze“, sagte er voraus, „werden wir den dringend erforderlichen politischen Wechsel schaffen.“ Und selbstverständlich freue er sich „auf den gemeinsamen Wahlkampf“ mit der Bundesparteivorsitzenden. Das tut der Bürgermeister selbstredend ebenfalls, der Merkel als „sehr, sehr integre Persönlichkeit“ lobte, welcher „die Bodenhaftung“ nicht abhanden gekommen sei. Ole von Beust gilt seit langem als Gefolgsmann Merkels, bereits im Wahlkampf 2002 hatte er sich für die gebürtige Hamburgerin und gegen CSU-Chef Edmund Stoiber als Herausfordererin von SPD-Bundeskanzler Gerhard Schröder ausgesprochen – damals noch vergeblich. Selbst die frauenpolitische Sprecherin der CDU-Bürgerschaftsfraktion durfte sich gestern aus gegebenem Anlass zu Wort melden: „Angela Merkel verkörpert das, was Deutschland braucht – für die Sache der Frauen, der Familien und damit für die Zukunft unseres Landes“, behauptete Marita Meyer-Kainer. SMV