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Völlig unrealistisch

Betr.: „Erst der Job weg, jetzt die Wohnung“, taz hamburg v. 27. 5.

Als Schwabe in diese Stadt gekommen und durch voraussichtliche dauerhafte Arbeitslosigkeit wahrscheinlich für immer von der Heimat abgeschnitten, musste ich hier bitter lernen, dass in Hamburg mit Kaltmiete etwas vollkommen anderes gemeint ist als in Stuttgart. Vorausschauend auf möglicherweise schlechtere Zeiten erkundigte ich mich 2001 bei der Sozialbehörde nach der zulässigen Miete für zwei Personen und zog in eine Wohnung, welche diese Bedingung (799 DM Kaltmiete) auch erfüllte. Weil es so schwer war, so eine Wohnung überhaupt zu finden, wohnte ich mit Ehefrau fast ein halbes Jahr im PKW, im Sommer brütend heiß, im Herbst bitterkalt, ohne WC und Duschen nur in Obdachlosenunterkunft. Erst später erfuhr ich, dass hier in Hamburg mit Kaltmiete die Miete gemeint sei, in der die Haus-NK bereits enthalten seien, wodurch unsere Wohnung nun doch um 198 Euro zu teuer sei.

Die Vorstellungen hinsichtlich billigerem Wohnraum der Behörden sind völlig unrealistisch, nachdem ich schon 2001 über sechs Monate benötigte, um unsere jetzige Wohnung zu finden, welche rund 200 Euro zu teuer ist. Und was für Anhaltspunkte sollte es dafür geben, eine passende Wohnung zu finden, wenn dies schon bis zum 1. Januar nicht geklappt haben sollte. Hartz IV wird sich daher so nicht umsetzen lassen und auch massive Gegenwehr auf den Plan rufen. Johannes v. Kienlin

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