Fall Kurnaz macht USA angreifbar

Bremen taz ■ Der Fall des Bremer Türken Murat Kurnaz bekommt in den USA ein zunehmend freundliches Presseecho. Nach einem ersten Bericht der Washington Post hat am Sonntag auch die New York Times Recherchen veröffentlicht, wonach lange unter Verschluss gehaltene US-Geheimakten den seit drei Jahren auf Guantanamo gefangen gehaltenen Kurnaz entlasten. Dies entspricht einem Gerichtsurteil, das wegen des Widerspruchs der US-Regierung nichts rechtskräftig geworden ist. Nach der New York Times „erbringt eine Untersuchung des Falles Kurnaz keine Beweise, dass er jemals gegen die USA kämpfte oder dies plante.“ Erstmals hat sich kürzlich auch ein US-Senator, der Demokrat Joseph Biden aus Delaware, für die Auflösung des Militärgefängnisses auf Kuba ausgesprochen. Das Lager sei zu einer „nationalen Schande“ und einem „Propaganda-Geschenk für die Feinde Amerikas“ geworden.