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Archiv-Artikel

Letzte Ruhe für 70 Grabsteine

Nach anderthalbjähriger Bauzeit wird am Freitag auf dem historischen Jüdischen Friedhof Schönhauser Allee ein Lapidarium eingeweiht. Der 450 Quadratmeter große Neubau aus Beton und Glas ist für mehr als eine Million Euro aus Lottomitteln errichtet worden, teilte die Jüdische Gemeinde gestern mit. In ihm werden mehr als 70 Grabsteine aufgestellt, deren ursprünglicher Standort auf dem Friedhof nicht mehr bekannt ist. Ergänzend informieren Ausstellungstafeln über jüdische Trauer- und Begräbnisrituale und die Geschichte des 1827 eröffneten Friedhofs. Ziel des Lapidarium ist es, für die durch Zerstörung unter den Nazis, Krieg und Verfall von den Gräbern entfernten Steinen einen würdigen Aufbewahrungsort zu schaffen. Nach jüdischem Verständnis dürfen Grabsteine von den Gräbern weder entfernt noch zerstört werden. Auf dem fünf Hektar großen Friedhof in Prenzlauer Berg wurden unter anderem der Komponist Giacomo Meyerbeer, der Verleger Leopold Ullstein und der Maler Max Liebermann beigesetzt. EPD