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Archiv-Artikel

Der Innovative

ZDF-TSUNAMI-BLOG: tsunami-blog.zdf.de

Für den Tsunami-Blog hat der Journalist Wolfgang Harrer nicht nur regelmäßig darüber geschrieben, wie die Flutkatastrophe in Südostasien im Internet aufbereitet wurde – er hat auch darüber gesprochen. Als erster deutscher Medienprofi hat Harrer so genanntes Podcasting in seinen Blog mit aufgenommen – einen neue Form des Internetradios. Der Begriff leitet sich ab vom englischen Wort broadcasting (senden) und dem Namen des weit verbreiteten MP3-Players iPod. Beim Podcasting prüft eine spezielle Software auf dem Computer, ob neue Audio-Dateien im Internet vorliegen, lädt sie herunter und sortiert sie in eine Playlist ein, die dann auf den MP3-Player übertragen wird.

So hat der Ex-Hörfunk-Journalist Harrer auch Radiointerviews mit Unicef-Sprechern und Experten des Tsunami-Warnzentrums auf Hawaii ins Netz gestellt. Als sich Harrer nach zwei Wochen Mitte Januar von der aktuellen Berichterstattung verabschiedete, hatte er sich eine treue Leser- und Hörerschaft erarbeitet. „Es sollte jemanden geben, der auf Ihrem Konto ein so dickes Polster einrichtet, dass sie auch weiterhin täglich – vielleicht acht Stunden? – im Internet verbringen und uns berichten können“, schrieb ihm ein Leser ins Gästebuch.

„Das ist das Schöne am Internet – man bekommt relativ schnell Resonanz“, sagte Harrer der taz. Und die sei meist durchaus positiv. „Das ist man ja als Journalist gar nicht gewöhnt. Wenn sich Leute hinsetzen, um zu schreiben, dann in der Regel nur, um Kritik loszuwerden.“ Die Nominierungskommission fand Harrers Arbeit jedenfalls überzeugend.

Das taz-Fazit: Der Tsunami-Blog ist das innovativste Angebot der drei Nominierungen. Sollte der Bildblog den Preis unerwarteterweise nicht abgreifen, kann Harrer sich freuen.