: „Aus drei mach zwei“
Der Gefängnis-Umbau beginnt
■ Justizsenator seit 2007, zuvor Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium, Mitglied der SPD Foto: ey
taz: Herr Nagel, was kommt nach dem Spatenstich als erstes dran?
Ralf Nagel: Um die Sicherheit während der Bauphase zu gewährleisten, wird zunächst ein detektierter Innenzaun errichtet. Für den Bau eines neuen Zentralgebäudes mit einem Hafthaus für 100 Gefangene wird der entsprechende Bereich vom Anstaltsgelände getrennt. Im ersten Bauabschnitt wird das Zentralgebäude errichtet und die Technik modernisiert.
Was kommt danach?
Die alten Hafthäuser werden Schritt für Schritt geräumt und nach und nach saniert. Nach dem Motto „aus drei mach zwei“ werden drei alte zu zwei neuen Hafträumen mit jeweils abgetrenntem Sanitärbereich umgebaut.
Müssen Insassen verlegt werden?
Verlegungen in andere Bundesländer sind nicht geplant. Das wäre zudem mit ganz erheblichen Kosten verbunden. Die Häftlinge werden während der Sanierung im neuen Hafthaus untergebracht.
Wie lange werden die Arbeiten dauern?
Der erste Bauabschnitt wird 2012 abgeschlossen sein. Die gesamte Sanierung wird zehn Jahre in Anspruch nehmen.
Wie unterscheiden sich Bauarbeiten in einer JVA von „normalen“ Bauarbeiten?
Eine JVA-Sanierung im „laufenden Betrieb“ stellt an alle Beteiligten besondere Anforderungen. Jede einzelne Bauphase und Baumaßnahme muss fortlaufend wegen der Sicherheit für die Anstalt überprüft werden. Allein der Zugang zu den jeweiligen Baustellen bedarf einer genauen Planung. So erklärt sich auch die lange Sanierungsdauer.
INTERVIEW: EIB