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Archiv-Artikel

Sarrazin sieht kein Handicap

GOLFCLUB-AFFÄRE Der Ex-Finanzsenator weist den Untreuevorwurf zurück

Der ehemalige Finanzsenator Thilo Sarrazin (SPD) hat die Vorwürfe im Zusammenhang mit dem Ermittlungen gegen ihn wegen des Verdachts der Untreue zurückgewiesen. „Ich sehe keinen Vermögensschaden für das Land“, sagte er der Berliner Morgenpost. Allein mit der Einmalzahlung von 3,045 Millionen Euro als Pacht für 99 Jahre habe der Golfclub eine Summe gezahlt, die nahezu exakt dem entspräche, was ein Verkauf des Grundstücks erbracht hätte, rechnete er vor. „Es ist doch logisch, dass eine abgezinste Pacht (Einmalzahlung) nicht teurer sein kann als ein Kaufpreis“, sagte Sarrazin.

Sarrazin verwies laut der Zeitung auf drei Wertgutachten, mit denen der Senat den zu erzielenden Kaufpreis für das knapp 57 Hektar große Areal in Wannsee hatte ermitteln lassen. Daraufhin hatte der Senat dem Golfclub das Gelände für 3,45 Millionen Euro übertragen wollen. Der Verkauf scheiterte jedoch am Widerstand des Abgeordnetenhauses. Sarrazin, der seit Mai im Bundesbank-Vorstand sitzt, hatte sich deshalb 2008 für einen Erbpachtvertrag entschieden. „Die Bedingungen für die Pacht sind an die sportliche Nutzung gebunden“, so der Ex-Senator. Es dürfe dort in den nächsten 99 Jahren nur Golf gespielt werden.

In der Pacht will Sarrazin keine Bevorzugung erkennen. Man hätte das Grundstück auch nicht an andere Interessenten vermieten können, zumal der Club seit 1928 einziger Nutzer sei. (ddp)