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Wenn Grundsätzliches am Berg zu sehen ist

Wäre ich Outdoor-Fachhändlerin, ich würde Freudentränen weinen. Alle, die mit uns am Samstagnachmittag auf den verschneiten Lusen, den fünfthöchsten Berg im Bayrischen Wald, stapfen, sind top ausgerüstet, egal ob sie 3 oder 80 sind. Funktionshose, Wanderstiefel, teilweise mit Eisketten darunter, Wanderstöcke und Schlitten für den Weg zurück ins Tal. „Grüaßt euch“, rufen sie uns munter zu und lassen sich ihr Mitleid nicht anmerken.

Denn E. und ich haben nur einen jämmerlichen Porutscher dabei und Bergstiefel habe ich zuletzt vor fünf Jahren besessen. In Bayern hingegen scheint eine anständige Wanderausrüstung zur Grundausstattung zu gehören, und genutzt wird sie offenbar von klein auf, sonst würden sich die Spa­zier­gän­ge­r:in­nen nicht nach dem Aufstieg auf 1.373 Meter voller Schwung in die Bänke des Wirtshaus krachen lassen, während E. und ich nur noch erschöpft hineinsinken.

Lusen

1.373 Meter.

Den Lusen hoch im Bayerischen Wald an der Grenze zu Tschechien geht es zu Fuß. Auf den Gipfel führen nur Wanderwege.

Mir scheint es, als sei dies die Grundhaltung der Norddeutschen, dieses müde, vornübergebeugte Gegen-den-Wind-Anrennen, während die Süddeutschen kampflustig der Herausforderung entgegenblicken. Eiken Bruhn

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