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Archiv-Artikel

Gezwungen in Neuss

Weltkrieg: 10.000 wurden in Neuss zur Arbeit gezwungen

NEUSS dpa/taz ■ Mindestens 10.000 ZwangsarbeiterInnen mussten während des Zweiten Weltkrieges in industriellen Produktionsstätten und in Betrieben der Landwirtschaft von Neuss schuften. Rund zwei Drittel von ihnen waren „Ostarbeiter“, sie hatten unter besonders harten Lebens- und Arbeitsbedingungen zu leiden. Dies teilte die Stadt Neuss am Montag mit. Die neuen Zahlen sind Ergebnisse einer im Jahr 1999 vom Rat der Stadt in Auftrag gegebenen wissenschaftlichen Studie.

Die Mehrheit der in Neuss zur Arbeit gezwungenen ZivilarbeiterInnen und Kriegsgefangenen waren im Gebiet der Stadt von 1939 bis 1945 in etwa 80 Lagern untergebracht. Spätestens seit 1940 hätten die Zwangsarbeiter wie im gesamten Reichsgebiet „deutlich sichtbar“ zum Alltag der Stadt Neuss mit ihren damals rund 60.000 Einwohnern gehört. Sie seien in fast allen Wirtschaftsbereichen eingesetzt wurden: In der lokalen Metall- und Rüstungsindustrie, der Chemie- und Lebensmittelindustrie ebenso wie in der Landwirtschaft, im Handwerk, in der kommunalen Verwaltung und in Privathaushalten.