Erste Schlappe für Walfänger

Die Wale haben doch noch eine Lobby. Zumindest zu Beginn der Jahrestagung der Internationalen Walfangkommission IWC scheiterte Japan gleich mit drei Anträgen, den Walschutz aufzuweichen. Das Walfangland hatte die Diskussionen über Schutzgebiete sowie Tierschutz von der Tagesordnung streichen und geheime Abstimmungen einführen wollen. Gemeinsam mit den Norwegern und Dänen argumentierten die Japaner, nach dem 19-jährigen Moratorium für kommerziellen Walfang sei das Riesensäugetier nicht mehr in seinem Bestand gefährdet. Die Mehrheit der anwesenden Regierungen, darunter vor allem Deutschland, die USA, Großbritannien, Frankreich und Neuseeland, votierten jedoch nicht nur gegen eine Aufhebung des Verbots, sondern griffen darüber hinaus auch die japanische Praxis des Waltötens zu angeblich wissenschaftlichen Zwecken an. Japan hatte angekündigt, in diesem Jahr doppelt so viele Zwergwale zu fangen, wie ihm die IWC-Quotenregelung bislang erlaubt, und zusätzlich Jagd auf Buckelwale zu machen. Wer sich letztlich auf der Tagung durchsetzt, die bis Freitag dauert, ist noch offen – Japan hatte in den vergangenen Jahren mehrfach überraschend Bündnispartner gewonnen FOTO: AP