„Mehr Wohnen“

Quartiersentwicklung Mit einem „Bürgerfest“ beginnt am Hulsberg eine neue Planungsphase

■ 40, war Geschäftsführer der Architektenkammer und ist jetzt Projektleiter der Grundstücksentwicklung Klinikum Mitte GmbH (GEG).

taz: Herr Kommer, Sie feiern heute ein Bürgerfest im „Neuen Hulsberg-Viertel“. Geht es dabei um Goodwill zur Nachbarschaft, die Risse an ihren Häusern durch Tiefbauten fürchtet, oder eher um künftige Quartier-Bewohner?

Florian Kommer: Wir haben alle die im Blick, die sich bisher und auch in Zukunft an den Bürgerforen zur Quartiersentwicklung beteiligen. Das sind sowohl Nachbarn und Interessierte aus der Bürgergesellschaft als auch Leute, die dort vielleicht mal wohnen wollen – was allerdings erst in fünf bis sieben Jahren möglich sein wird.

Zugleich fällt morgen der Startschuss für einen städtebaulichen Wettbewerb für die frei werdenden Klinik-Flächen. Gibt es dabei Vorgaben für das Verhältnis zwischen Wohnen und Gewerbeansiedlung?

Nein. Aber uns interessieren in der Tat Konzepte, wie man den Wohnanteil erhöhen kann. Die Machbarkeitsstudie vor drei Jahren ging von mehr Gewerbe als Wohnen aus, weil neun bis 12 Gebäude erhalten bleiben, die sich durch ihr klinikspezifisches Raumprogramm nicht zum Bewohnen eignen – allenfalls in Gestalt von Altenheimen oder Hotels. Diese Gebäude sind aber wichtig, weil sie identitätsstiftenden Charakter haben.

Welche sind das?

Zum Beispiel die Pathologie, bei der eine Unterschutzstellung gerade geprüft wird, die alte Chirurgie und die heutige Krankenpflegerschule. Sie ist das älteste Klinikgebäude und dort wollen wir heute auch das Fest feiern.

Interview: HENNING BLEYL

Bürgerfest mit Podiumsdiskussion und Altbau-Führungen: ab 17 Uhr an der alten HNO-Klinik im Café 2000, St.-Jürgen-Straße