Der Wille ist ja da

Gesundheitsver- sorgung muss gesichert werden

VON ALKE WIERTH

Roma wandern in Berlin ein – eine Minderheit, die in ihren Herkunftsländern und eigentlich überall, wo sie leben wollen, äußerster Diskriminierung ausgesetzt ist. Auch in Deutschland wurden sie – nicht nur in der Nazizeit – verfolgt. Als vor einigen Jahren mit dem EU-Beitritt Bulgariens und Rumäniens die Zuwanderung von Roma nach Deutschland wuchs, schlugen die Wellen öffentlichen Entsetzens erneut breit hoch, auch in Berlin.

Doch es hat sich seither etwas geändert im Umgang der Stadt mit den Neuzuwanderern. Ein breit angelegtes Projekt, gefördert mit Berliner und EU-Geldern, soll ihnen den Anschluss an die Gesellschaft erleichtern. Auch an den Schulen wird für die neuen Roma-SchülerInnen manches getan – im Rahmen der Möglichkeiten der notorisch klammen Hauptstadt.

Keine Schuldzuweisungen

Dass die nicht immer reichen, zeigt sich an der Frage der Gesundheitsversorgung der oft nicht krankenversicherten Neu-Berliner. Die Kapazitäten der bezirklichen Gesundheitsdienste etwa für die Impfungen der Kinder sind erschöpft. Doch auch hier zeigt sich: Der Wille, das Problem zu lösen, ist da. Der Senat erkennt die Lage und sucht nach Lösungen, die Finanzverwaltung signalisiert Bereitschaft. Von keiner (offiziellen) Seite ist von Abwehr oder gar Schuldzuweisungen an die Neuzuwanderer selbst zu hören.

Das ist erfreulich. Aber es reicht nicht. Taten müssen folgen – gerade Berlin hat viele schlechte Erfahrung damit gemacht, die jungen Mitglieder von Einwanderungs-Communitys links liegen zu lassen.