die anderen über die wahlen im iran :
Zur Wahl des ultrakonservativen Mahmud Ahmedinedschad zum neuen Präsidenten Irans schreibt die Neue Zürcher Zeitung: Wahlkampf und Wahlergebnis sind Ausdruck eines tatsächlichen Machtringens, ja eines eigentlichen Klassen- und Kulturkampfs. Die Iraner wollen einen neuen Mann als Präsidenten, der eine neue Politik macht. Ihr Votum ist nicht gegen die USA oder den Westen gerichtet, sondern gegen ihre eigene Regierung.
Die Turiner Zeitung La Stampa kommentiert: Jetzt findet sich Washington gleich mit zwei Ölstaaten wieder, die in den Händen von populistischen und nationalistischen Führern liegen. Die Präsidentschaftswahl in Iran bringt eine ganz neue Linie ans Tageslicht: die Verbindung von zwei Ländern, die weit voneinander entfernt liegen, Iran und Venezuela. Ein nationalistischer und populistischer Trend, in dessen Zentrum das Öl steht.
Die Mailänder Zeitung Corriere della Sera meint: Natürlich zählen jetzt die Taten, aber was die Worte betrifft, hätte man Schlimmeres erwarten können. Obwohl Teheran seit geraumer Zeit die Definition Amerikas als „großer Satan“ zu den Akten gelegt hat, hätte Ahmedinedschad eine neue Version davon auflegen können. Stattdessen hat er sich darauf beschränkt, Desinteresse zu demonstrieren, ohne auch nur auf die Anklagen – die es aus Washington hagelt – zu antworten.