piwik no script img

Wenn das Grüßen zur Rutschpartie wird

Bernau am Chiemsee,

6.900 Ein­woh­­ner*innen.

In dem Luftkurort in Oberbayern kann man ins Flache (der Chiemsee wird auch Bayerisches Meer genannt) oder mit den Alpen ins Hohe: Hausberg von Bernau ist die 1.664 Meter hohe Kampenwand.

Der Weg zur Kampenwand führt über Gesteinsbrocken steil den Bergwald hoch, vorbei an Schluchten mit plätschernden Bächen und an kleinen Schreinen mit Kerzen davor, drinnen die Muttergottes. Die Sonne scheint weißblau. Herrliches Bayern.

Bloß, was sagt man noch mal, wenn andere Wanderer kreuzen? „Hallo?“ Die entgegenkommende, eher urban wirkende Familie (Turnschuhe, leichtes Gepäck) stutzt: „Servus“. Na klar doch, „Servus“, das war das Wort! Der nächste Wanderer geht allein, ein älterer Herr, schwere Bergstiefel und Rucksack. Klar ein Bayer. „Servus!“ Er lächelt. „Hallo.“ Was läuft da falsch? Grüßt jeder den anderen in dessen vermuteter Sprache? Aus Höflichkeit?

Stunden später, auf dem Rückweg, kommt die Alm, die zu unserer Bauernhof-Herberge gehört, sie liegt noch hoch über dem Tal. Die Jungrinder, hat die Bäuerin erzählt, seien schon da, und so ist es auch, beim Heraustreten aus dem Wald kommen sie an und versperren den Weg. Vor ihnen geht ein älteres Paar, lange weiße Haare, der Mann mit Bart, sie tragen weite Kleider und die Frau ein Amulett. Der Mann lächelt, „Griaß di“ sagt er. Daniel Wiese

40.000 mal Danke!

40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen