: Heiße U-Bahn-Fahrt
Nach einem Schwelbrand im Tunnel der Linie 2 liegt der Verkehr morgens zwei Stunden lang lahm
Wegen eines Schwelbrandes im U-Bahnhof Hausvogteiplatz ist der Zugverkehr auf der Linie 2 am gestrigen Vormittag für mehr als zwei Stunden unterbrochen worden. Ein Zugfahrer habe den Brand um 9.15 Uhr gemeldet, sagte ein Sprecher der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG). Die rund 90 eingesetzten Feuerwehrleute hätten den Schwelbrand nach kurzer Zeit löschen können. Menschen seien nicht in Gefahr gewesen, betonte der Sprecher. Nach der Durchfahrt von vier Leerzügen zum Durchlüften des Bahnhofs wurde der Streckenbetrieb nach BVG-Angaben um 11.23 Uhr wieder aufgenommen.
Nach den Worten des Sprechers mussten die Fahrgäste während der Löscharbeiten zwischen den Bahnhöfen Potsdamer Platz und Märkisches Museum auf Schienenersatzverkehr umsteigen. Die genaue Ursache des Schwelbrandes werde noch ermittelt. Nach ersten Erkenntnissen handele es sich um technisches Versagen. Funkenflug von der Stromschiene habe möglicherweise Holzbalken, die als Laufsteg über der Stromschiene dienten, entzündet.
In den vergangenen Jahren ist es bereits öfter zu Zwischenfällen in Tunneln und Bahnhöfen des Berliner Nahverkehrs gekommen. Allein seit Juli 2000 kam es zu insgesamt sieben Zwischenfällen, bei nahezu allen waren Stromkabel die Auslöser für die Brände. Das bisher schwerste Unglück ereignete sich während der Love-Parade im Juli 2000 im U-Bahnhof Deutsche Oper. Nach einem Kurzschluss brach in den letzten beiden Waggons eines Zuges Feuer aus. 30 Fahrgäste erlitten Rauchgasvergiftungen. Der letzte Zwischenfall ereignete sich im August 2004: Im Nord-Süd-Tunnel der S-Bahn bricht in einem Waggon der Linie S 2 Feuer aus. Ursache war ein technischer Defekt, hieß es später. Damals konnten sich die Fahrgäste über einen Notausgang am Anhalter Bahnhof in Sicherheit bringen. DPA, DDP