: Mit Impfviren angesteckt
Israel versucht nach einem Ausbruch von Kinderlähmung in Jerusalem mit einer Impfkampagne die Ausbreitung der Krankheit zu stoppen. Bisher seien rund 20.000 Personen geimpft worden, teilte das Gesundheitsministerium mit. Die Kampagne wurde gestartet, nachdem Anfang März Impfpolio bei einem vierjährigen Kind in Jerusalem entdeckt worden war. Das Kind war selbst nicht geimpft und hatte sich durch eine Polio-Lebendimpfung einer anderen Person infiziert. Mittlerweile sind sechs solche Fälle bekannt, zumindest einer davon mit Symptomen. Alle Betroffenen waren nicht geimpft. Das Gesundheitsministerium untersucht zudem landesweit das Abwasser auf Polio-Viren. Entsprechende Funde seien bereits in mehreren Städten gemacht worden, hieß es. Israel impft seit 2013 erneut den Lebendimpfstoff gegen das Polio-Virus, seit 2014 in einer Kombination mit dem Totimpfstoff. Die Behörden hatten 2013 Wildpolio-Vren im Abwasser im Süden des Landes entdeckt. Der Lebendimpfstoff gilt als wirksamer als der Totimpfstoff, birgt allerdings die Gefahr der Infektion für ungeimpfte Personen mit von Geimpften ausgeschiedenem Polio-Virus. Den letzten dokumentierten Fall von Wildpolio gab es nach Angaben des Gesundheitsministeriums 1988. (dpa)
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