: Folge vier: Reiten
Im Fußball ist die reizvollste Art des spontanen Betrugs die Schwalbe. Wie aber lässt sich in anderen Sportarten spontan betrügen? Was springt dabei heraus und wie fällt die Strafe aus, wenn der Betrug auffliegt? Diesen Fragen widmet sich die taz.nord an dieser Stelle, solange die Fußball-Regionalliga pausiert.
Auf dem Rücken der Pferde liegt das Glück dieser Erde – leider gilt das nicht immer für beide Seiten. Sicherlich kümmert sich eine Vielzahl von Reitern ausgezeichnet um ihre Tiere. Doch für manche scheint das Pferd im Stall kaum mehr als ein Sportgerät zu sein.
Ist das schon Betrug? Offiziell kaum. Wettbewerbe im Reitsport gelten als sehr betrugssicher. Tierärzte prüfen vor dem Start die Gesundheit der Pferde und nach jedem Prüfungsritt begutachtet ein Schiedsrichter Zäume, Sporen und Gerten. Einzig Dopingfälle scheinen ein langfristiges Problem darzustellen, aber auch hier haben die Kontrolleure die Zügel im wahrsten Sinne des Wortes angezogen.
Ist damit Reiten eine saubere Sportart? Leider nicht immer. „Manche Reiter sind nicht zimperlich. Mit Hilfe von Gewalt wird am meisten betrogen“, erklärt mir eine Sportlerin. Spitze Steine unter dem Nasenriemen für die bessere Lenkung, durchblutungsfördernde Mittel, um die Tiere sensibler für Sporen und Hindernisse zu machen oder Stecknadeln in den Reithandschuhen sind Methoden, um sich einen Vorteil zu verschaffen. Diese Beispiele sind sicherlich selten, aber es gibt sie.
„Das Wohl des Pferdes steht über allen anderen Ansprüchen und Interessen“ – dieser Satz findet sich zum Thema „Fairer Sport“ auf der Webseite der Deutschen Reiterlichen Vereinigung. Leider scheinen sich daran nicht alle zu halten, obwohl drastische Strafen wie Sperren oder Strafverfahren wegen Tierquälerei drohen. BIG