: Hauptschüler sollen mit weniger Theorie auskommen
In Niedersachsen müssen HauptschülerInnen künftig in der 8. und 9. Klasse mindestens 60 Tage Praktikum machen
Das Image der Hauptschule liegt darnieder, die Berufsaussichten für AbsolventInnen sind schlecht. Niedersachsens Kultusminister Bernd Busemann (CDU) hat deswegen beschlossen, dass niedersächsische Hauptschüler ab dem nächsten Schuljahr mindestens 60 Praxistage in Betrieben verbringen müssen. Bisher war lediglich ein kürzeres Praktikum am Stück Pflicht.
Finden sich nicht genügend Firmen, die mitmachen, sollen die Schüler die Praxistage in Berufsschulen absolvieren. Vertreter von Unternehmerverbänden und Kommunen kündigten an, das Projekt zu unterstützen. Busemann geht davon aus, dass 2005 landesweit knapp 20 Prozent aller SchülerInnen nach der Grundschule auf eine Hauptschule wechseln werden.
Der Hauptgeschäftsführer der Unternehmerverbände, Thomas Koch, forderte, die Praxistage müssten teilweise in den Ferien absolviert werden. Busemann reagierte auf diese Forderung eher skeptisch, sagte aber, er sei für alle Überlegungen offen. taz/dpa