Schatten auf Schule

WINDKRAFT In Seehausen wird gegen den Protest von CDU und Anwohnern ein 142 Meter-Rad aufgestellt

„Höher als die Domtürme“, mit diesem kaum zu toppenden Argument lehnt Heiko Strohmann, Vize-Vorsitzender der CDU-Fraktion, den Bau des nun beschlossenen 142 Meter messenden Windrades in Seehausen ab. SPD und Grüne haben mit ihrer Mehrheit in der Bau- und Umweltdeputation das seit langem umstrittene Projekt nun beschlossen.

Das Zweimegawatt-Windrad soll vier kleinere Anlagen ersetzen, die derzeit auf Klärwerk-Gelände Strom produzieren. Dieser Standort ist aus Sicht von CDU und FDP völlig inakzeptabel, da der Ort bereits mehrfach belastet sei: „Die Bevölkerung ist durch Staubwolken vom Stahlwerk auf der anderen Weserseite, durch Gestank und Fliegen von der Kläranlage im Herzen des Dorfes und durch den Autobahnbau schon sehr belastet“, hebt Strohmann hervor, der damit unter anderem eine Initiative in Sachen Stahlwerk-Emissionen erwartbar macht. Strohmann ist sich sicher, „dass die Deputierten von SPD und Grünen anders entschieden hätten, wenn sie selber im Dorf wohnen würden“.

In der Tat wandte sich auch die Vize-Beiratssprecherin Linda Warnken von der SPD gegen den Bau des neuen Windrades. Dessen Standort, 470 Meter von einer Grundschule entfernt, sei „nicht zu vertreten“. Strohmann bezeichnet die Reduzierung der ursprünglich geplanten Höhe von 153 Metern als unerheblich: Lärmbelästigung und Schattenwurf blieben unverändert. HB