wahlalternative
: Gut, dass jetzt die PDS kommt

Die klitzekleine WASG in NRW Teil eines Finanz-Systems aus dubiosen Darlehen? Was jetzt an vorgeblich investigativen Neuigkeiten über die Wahlalternative verbreitet wird, passt nicht zur tristen Realität der mickrigen Linkspartei. Wer die Entwicklung der Protestgruppierung mitverfolgt hat, weiß: Die WASG in NRW war und ist arm dran. Kein Geld, kaum Spenden, amateurhafte Parteistrukturen. Ohne die stillschweigende Hilfe einiger Gewerkschaftsfunktionäre hätte es die WASG wohl nicht mal bis zur NRW-Wahl geschafft.

KOMMENTAR VONMARTIN TEIGELER

Doch das war vor dem 22. Mai. Vor der NRW-Wahl war die WASG ein politischer „Pain in the Ass“ für die SPD. Mehr nicht. Das ist spätestens seit der Neuwahl-Ankündigung des Bundeskanzlers und der von Oskar Lafontaine und Gregor Gysi forcierten Fusion von PDS und WASG vorbei. Die Wahlalternative steht jetzt unter Beobachtung – der Wählerschaft, und besonders der veröffentlichten Meinung. Das nahende Linksbündnis ist auf dem besten Weg, mit einem zweistelligen Ergebnis in den Bundestag einzuziehen. Die neue „Linkspartei“ könnte eine schwarz-gelbe Republik verhindern.

Deshalb sollte das „Strohmann“-Scharmützel der Partei eine Warnung sein: die WASG braucht professionelle Strukturen. Gut, dass bald wohl die PDS den Ton im Linksbündnis angeben wird. Die Sozialisten kennen sich mit dem Parteienrecht aus und haben bewiesen, dass sie mit ihrem Vermögen umgehen können.