: USA: Keine Folter
Interne Militäruntersuchung bestätigt Misshandlung einzelner Häftlinge im Gefangenenlager in Guantánamo
WASHINGTON ap ■ Eine interne Untersuchung der US-Streitkräfte hat Misshandlungen einzelner Guantánamo-Häftlinge durch Vernehmungsbeamte bestätigt. Die Ermittler hätten drei Verstöße gegen die Genfer Konvention und gegen Vorschriften der US-Streitkräfte festgestellt, so der US-Kongress. Sie meinten jedoch, dass die Misshandlungen nicht als Folter oder als unmenschlich zu werten seien. Ein Mitarbeiter des US-Kongresses sagte, die Autoren des Berichts hätten eine förmliche Abmahnung des früheren Befehlshabers von Guantánamo, Generalmajor Geoffrey Miller, empfohlen. Der Befehlshaber des US-Oberkommandos Süd, General Bantz Craddock, habe dies jedoch abgelehnt. Auch in allen anderen Misshandlungsfällen in Afghanistan, Irak und Guantánamo waren offizielle Abmahnungen von Militärs vom Range Millers oder höher nicht möglich gewesen. Die Untersuchung bestätigt eine Reihe von Vorwürfen, die im vergangenen Jahr erstmals von FBI-Agenten erhoben wurden, darunter die Bedrohung eines Häftlings mit der Ermordung seiner Familie, Einschüchterung mit Hilfe von Schlafentzug, lauter Musik, extremer Kälte- oder Hitzeaussetzung oder die Ankettung von Häftlingen in fötaler Position auf dem Boden.