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Thilo Kleine (52), Geschäftsführer der Produktionsfirma Bavaria Film, ist wegen der Schleichwerbungsaffäre in seinem Unternehmen fristlos entlassen worden. Das beschlossen die Bavaria-Gesellschafter am Donnerstag auf einer außerordentlichen Versammlung in München. Das Vertrauensverhältnis der Gesellschafter zum für die Produktion verantwortlichen Geschäftsführer sei „so nachhaltig gestört, dass eine weitere gedeihliche Zusammenarbeit nicht mehr gewährleistet werden“ könne. Kleine war bereits vor ein paar Tagen beurlaubt worden. Bis auf weiteres wird dem Geschäftsführer Dieter Frank kommissarisch die Gesamtverantwortung für die Bavaria Film übertragen. Bei der Bavaria wurden jüngst mehrere Fälle an Schleichwerbung, zum Beispiel in der ARD-Serie „Marienhof“, aufgedeckt. (dpa)

Thomas Gruber (62), ARD-Vorsitzender und Intendant des Bayerischen Rundfunks, hat vorgeschlagen, die Rundfunkgebühren künftig an die Inflationsrate zu koppeln. Mit diesem Vorschlag will die ARD eine Verfassungsbeschwerde gegen die jüngste Gebührenerhöhung – bei der die Ministerpräsidenten der Bundesländer weniger Geld rausrückten, als die öffentlich-rechtlichen Sender für sich ausgerechnet hatten – umgehen. Gruber nannte das neue Konzept „einen Paradigmenwechsel“, mit dem sich die Ansprüche der Sender künftig an die Entwicklung der gesamtgesellschaftlichen Wirtschaftslage anpassen würden. Im Kern geht die Idee davon aus, dass die geltenden Gebühren von 17,03 Euro pro Monat ab 2009 im Einklang mit dem Verbraucherpreis-Index (VPI) steigen sollen. Der VPI wird über einen virtuellen Warenkorb errechnet, daraus lässt sich die jährliche Inflationsrate in Deutschland ablesen. Damit würde sich die Rolle der bislang für die Gebührenanpassung zuständigen Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten (KEF) grundlegend ändern. Sie wäre laut Gruber nur noch dafür zuständig, alle vier Jahre zu überprüfen, „ob eine Überkompensation“ vorliegt – also ob die Anstalten, die sich jeweils am zwei Jahre zurückliegenden VPI orientieren sollen, auf Grund einer erheblich veränderten wirtschaftlichen Entwicklung nun zu viel Geld bekommen. (berg)