Den Islam lehren

STUDIENGANG Islamische Religion wird künftig an der Uni Osnabrück als Lehramtsfach angeboten

Die Universität Osnabrück bietet zum Wintersemester erstmals in Deutschland den Studiengang „Islamische Religion“ als reguläres zweites Lehramtsfach an. „Das ist ein Meilenstein auf dem Weg zu einem bekenntnisorientierten Unterricht für muslimische Kinder“, so Bülent Ucar, Direktor des Zentrums für Interkulturelle Islamstudien.

Angesichts der steigenden Nachfrage nach Lehrern für islamischen Religionsunterricht hatte die Universität Osnabrück zuerst einen Modellstudiengang und dann einen Masterstudiengang als Erweiterungsfach angeboten. Jetzt gaben das niedersächsische Kultus- und das Wissenschaftsministerium grünes Licht für den Studiengang.

Das Fach sei völlig parallel zu katholischem und evangelischem Religionsunterricht, sagte Uni-Vizepräsidentin Martina Blasberg-Kuhnke. Analog wirkt ein Beirat, dem Vertreter der muslimischen Verbände angehören, bei der Berufung von Professoren und der Einführung des Studiengangs mit.

In Niedersachsen werde islamischer Religionsunterricht zum 1. August verbindlich eingeführt, sagte Blasberg-Kuhnke. Flächendeckend werde das Fach allerdings noch nicht angeboten werden können, da es noch zu wenig Lehrer gebe. Das spiegele auch die hohe Zahl der Bewerber wider: Für die 25 Studienplätze gebe es 60 Bewerbungen.

Der Islam-Schwerpunkt in Osnabrück wird weiter ausgebaut: Zusammen mit der Universität Münster baut die Hochschule bundesweit eines von vier Zentren für Islamische Theologie auf. Zum Herbst startet auch der Vollzeitstudiengang „Islamische Theologie“.  (dpa)