Was ist Wandel? Im Wandel, mittendrin IV
Unsere Autorin sucht den Wandel und findet ihn in der Bereitschaft, sich auf Neues einzulassen.
Wandel bedeutet für mich, sich immer wieder auf Diskurse und Dispute mit Personen einzulassen, deren Meinung man nicht teilt. Es ist die Abkehr vom ideologischen Dogmatismus. Vom Suhlen in einer Komfortzone, welche aus Menschen besteht, deren Ansichten häufig eher denen entsprechen, die man selber hat: So werden wir nicht zu einer neuen Art des Denkens herausgefordert.
Wandel heißt auch die Kritikunfähigkeit gegenüber den eigenen Ansichten zu verlernen – so fundiert sie zunächst auch erscheinen mögen.
Es ist ebenso stetiger Austausch und die Aufforderung, das Schubladendenken umzuwerfen und neu zu sortieren. Die radikale Abkehr davon, vermeintlich in Stein gemeißelte Bräuche und Traditionen einfach blind fortzuführen.
Politisches Engagement und Aktivismus können wirkungsvoll sein
Eine Absage an die einfache Antwort - die Annahme, etwas, klappe nicht, weil es zuvor noch niemand probiert hat. Das Entsagen der Bequemlichkeit.
Die Inkaufnahme von Verlusten für einen höheren Zweck, ein besseren Leben für alle und einer gerechteren Gesellschaft. Die eigenen Privilegien und das dahinterstehende System zu begreifen und zu dekonstruieren.
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Wandel ist, sich der Verantwortung zu stellen, die Welt ein Stück besser zu hinterlassen, als man sie vorgefunden hat.
Anastasia Tikhomirova, Jahrgang 1999, ist taz-lab-Redakteurin, Journalistin und macht gerade ihren Bachelor in Kulturwissenschaft und Philosophie an der Humboldt-Universität in Berlin.
