WAS MACHT EIGENTLICH ... die Bergpartei?
: Ins Parlament wandern

In den Bundestag wollen viele Parteien. Einige geben sich dafür neue Namen. Andere starten gleich in einem Parlamentsgebäude – etwa die Bergpartei, die sich heute um 20 Uhr im Palast der Republik gründen will. Der soll zwar bald abgerissen werden, Anfang August aber installiert dort die Initiative Volkspalast einen Berg als begehbare Rauminstallation. Die Bergpartei aber sei weder ein Kunstprojekt noch eine Spaßpartei, betont Parteigründer Jan Theiler (Foto). „Spaß kann auch Politik machen“, lautet einer seiner Slogans. Denn er meint es ernst. „Während die Linkspartei die SPD aushöhlt, wird die Bergpartei die Linkspartei aushöhlen“, sagt Theiler. „Von unten nach oben“ heißt das Motto der Partei. Ihr Programm lässt keine Zweifel offen. Höchstbesitzbeschränkungen werden genauso gefordert wie die Umwandlung des Verteidigungs- in ein Zwischennutzungsministerium. Zudem die Einführung eines Existenzgeldes bei gleichzeitiger Abschaffung aller anderen Sozialreformen und die Förderung des Formationstanzes. Auch die Einrichtung konfessionsfreier Kirchen hält Theiler für unabdingbar. Fans kennen ihn noch als Pastor Leumund, der Anfang der 90er-Jahre Dada-Messen in Prenzlauer Berg zelebrierte. Zuletzt war der Texter, Interaktionsmanager, Kulturveranstalter und Hörspielautor aber vor allem in Zürich aktiv – etwa als Mitgründer der „Fondation Krösus“, die im Wortsinne Geld zum Fenster hinausschmiss. Nun läuft er wieder quer durch Berlin, auf der Suche nach Direktkandidaten für den Berg. GA
FOTO: BERGPARTEI

Infos: www.bergpartei.de