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Archiv-Artikel

Verpasst? Lahm & öde

„Land & Liebe“, Mi., 21.00 Uhr, NDR

Ralf hat „von der Wiege an auf dem Trecker gesessen“. Und nun? Nun hat er eine Menge Kühe und Schweine, aber keine Frau. Burkhard hat Rehe und Wildschweine und keine Frau, und Sarah, die hat Pferde und auch keine Frau, nicht einmal einen Mann. Um die Landeier von der Partnerlosigkeit zu befreien, stellt der NDR die Einsamen vor, sammelt Briefe von potenziellen Partnern und versucht zu vermitteln. So aufregend wie der Titel „Land & Liebe“ ist die Sendung: lahm, öde, anachronistisch. Die Kameraleute fantasielos in Perspektive und Motiv, der Schnitt so rasant wie einst beim „Siebten Sinn“. Nach dreißig Minuten hat man immer noch keine Auserwählten gesehen, dafür aber die Moderatorin Ina Müller über den Acker stapfen, um noch einmal über die eingegangen Briefe zu sprechen. „Das ist Wahnsinn!“, sagt Ralf. Müller offenbart sich selbst und ein gänzlich dämliches Frauenbild: „Die kann bestimmt gut pflegen“ sagt er über eine EDV-Sachbearbeiterin im Krankenhaus, „Sarah liebt nicht nur Pferde, Sarah kann auch gut kochen!“ Einmal nur zeigt sie Größe. Als sie mit Ralf durch seine vom Onkel übernommene Behausung geht: „Ich will nicht, dass du eine Frau bekommst, die so einen Geschmack hat.“ Das wollen wir auch nicht. Eine Frau für Ralf! Damit das Drama beim NDR ein Ende hat. SILKE BURMESTER