wau und miau:
Niedersachsen will Animal-Trafficking im Netz stoppen
Den illegalen Handel mit Heim- und Wildtieren über Online-Plattformen wollen SPD und CDU in Niedersachsen bekämpfen. Ein Antrag beider Regierungsfraktionen dazu wurde im Landtag in Hannover beraten und in die Ausschüsse verwiesen. Gefordert wird eine EU-weite Registrierungs- und Chip-Pflicht für Hunde und Katzen vor dem Erstverkauf im Internet. Für Anbieter soll eine Identitätsprüfung eingeführt werden und Betreiber von Plattformen für Kleinanzeigen sollen zum Einhalten tierschutzrechtlicher Vorgaben verpflichtet werden. Da es bislang keine gesetzlichen Regelungen für den Onlinehandel mit Tieren gebe, seien Tiere nicht vor der Missachtung von Schutzstandards seitens des Handels geschützt, heißt es im Antrag. Tierschutzorganisationen beklagten die schlechten Bedingungen bei Zucht und Transport und wiesen auf den oft dramatischen Gesundheitszustand im Internet zum Kauf angebotener Tiere hin. Diese, meist Hundewelpen, entstammten oft sogenannten Vermehrerstationen und würden ohne medizinische Versorgung, Impfungen und Fürsorge viel zu jung von den Hündinnen getrennt, begründeten die Fraktionen ihren Antrag. Die traumatisierten und häufig auch kranken Jungtiere würden dann im Internet über entsprechende Onlineportale verkauft, ohne dass die Käufer etwas von den schlechten Haltungsbedingungen und dem Gesundheitszustand der Welpen ahnten. Auch auf EU-Ebene machen sich Abgeordnete für strengere Regeln für den Haustierhandel stark. In einer Resolution forderte das Europaparlament im Februar ein härteres Vorgehen gegen den illegalen Handel mit Haustieren. Für Tierärzte, Behörden, Züchter und Händler, die sich an illegalen Methoden beteiligen, solle es härtere Strafen geben. Außerdem sprachen die Abgeordneten sich für ein verpflichtendes EU-System zur Identifizierung und Registrierung von Katzen und Hunden aus. (dpa/taz)
Kein Schwein will noch nach Dänemark
Der Wildschweinbestand in Dänemark ist seit Anfang 2018 von etwa 150 auf heute rund zehn Tiere reduziert worden. Dies teilte ein Sprecher der dänischen Naturverwaltung (Naturstyrelsen) der dpa auf Nachfrage mit. Auch der umstrittene Wildschweinzaun zum Schutz vor der Afrikanischen Schweinepest (ASP) entlang der deutsch-dänischen Grenze, der Anfang Dezember 2019 fertiggestellt worden war, trage zu der Ausrottung bei. „Die Überwachung des Zauns und die regelmäßigen physischen Kontrollen der gesamten Zaunlänge zeigen keinerlei Spuren von Wildschweinen, die von Deutschland nach Dänemark eingewandert wären“, stellte er klar. Alles in allem scheine die Kombination von Zaun und intensiver Jagd auf Schwarzwild zu wirken. Die Befürchtungen von Zaun-Gegner*innen, Rehe und Hirsche würden in ihm hängen bleiben und sich tödlich verletzen, scheinen sich nicht zu bewahrheiten: Der Naturstyrelsen zufolge sind seit Errichtung des Zauns erst drei Rehe und zwei Rothirsche im Bauwerk verendet, und die seien selbst schuld gewesen. (dpa/taz)
Lesen gegen das Patriarchat
Auf taz.de finden Sie eine unabhängige, progressive Stimme – frei zugänglich, ermöglicht von unserer Community. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen