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Archiv-Artikel

„Es ist ein Frauenstück“

THEATERSTÜCK Gala Z spielt in „Florentinische Nächte“ die Liebesbriefe einer Dichterin

Von NAG
Gala Z

■ wuchs in Lettland auf, ist Schauspielerin und spielte bereits in Riga und Moskau Theater.

taz: Frau Z, die Dichterin Marina Zwetajewa hatte ja viele Liebschaften im Laufe ihres Lebens. Was ist so besonders an den Briefen an ihren Verleger?

Gala Z: Die waren einfach total verrückt. Sie sollte die „Florentinischen Nächte“ von Heinrich Heine ins Russische übersetzen und dann verliebte sie sich in ihren Verleger. Das war eine sehr leidenschaftliche, aber ziemlich kurze Affäre. Dann hat sie in der Zeit so zehn Briefe an ihn geschrieben, sehr leidenschaftliche, aber auch lange und verwirrte Briefe.

Was hat sie an ihrem Verleger denn so angezogen?

Der sah sehr gut aus und war sehr elegant und charmant. Sie war sowieso eine Frau, die offen für Beziehungen war. Sie brauchte immer Leidenschaft. Ohne die konnte sie nicht schreiben.

Was und vor allem wie schreibt sie denn in diesen Briefen?

Ihre Art der Sprache ist einfach sehr stark. Sehr poetisch, aber auch sehr verwirrt, würde ich sagen. Sie schreibt zum Beispiel mit sehr vielen Klammern. Aber wir haben das adaptiert, damit das für jeden, vor allem für Frauen, verständlich ist. Ich finde, es ist ein Frauenstück.

Wie haben Sie die Briefe auf die Bühne gebracht?

Ich habe sie selbst aus dem Russischen ins Deutsche übersetzt. Da habe ich sie auch schon ein bisschen an die Bühne angepasst. Aber es sind schwierige Briefe, sehr leidenschaftlich und schmerzhaft, aber auch sehr stark.

Also ist es eher eine Lesung?

Die Briefe werden nicht einfach gelesen, sie sind als Monolog bearbeitet. Ich spiele die Briefe, könnte man sagen.INTERVIEW: NAG

20 Uhr, Literaturkeller, Schildstr. 21