: Bürgerbegehren hoch zwei
ISEBEK-GRÜNZUG Initiative fürchtet, von Bezirksverwaltung hintergangen zu werden und startet Bürgerbegehren für die Respektierung des Bürgerbegehrens
Die Isebek-Initiative will ihr erfolgreiches Bürgerbegehren mit Hilfe eines weiteren Bürgerbegehrens „Für die Respektierung des Bürgerwillens in Eimsbüttel“ schützen. Sie misstraut der von SPD und GAL dominierten Bezirksversammlung. Die Abgeordneten hatten sich zwar den Inhalt des Bürgerbegehrens zum Schutz des Isebek-Grünzuges zu eigen gemacht. Die Bezirksverwaltung würde aber gerne an einem entscheidenden Punkt davon abweichen. Sie hat dem Stadtplanungsausschuss für den 20. Oktober eine entsprechende Beschlussvorlage unterbreitet.
Der Initiative geht es darum, den Bau eines fünfstöckigen Bürohauses an der Hoheluftchaussee Ecke Isebek zu verhindern. Hier, direkt an der U-Bahnstation, gibt es heute nur einen Mc Donald’s-Pavillon. „Der Neubau würde den Biotopverbund zwischen dem Isebek-Grünzug und dem Grünzug an der U-Bahn zerstören“, sagt Harald Duchrow, Vertrauensmann der Initiative. Überdies werde der fünfstöckige Bau die denkmalwürdigen Gebäude der Nachbarschaft optisch erschlagen.
Um es nicht zu einem Bürgerentscheid kommen zu lassen, hat die Bezirksversammlung das Bürgerbegehren übernommen. Damit wäre eigentlich alles klar, wenn nicht Politik und Verwaltung den Eindruck erwecken würden, sie hielten das Bürohaus im Grunde für sinnvoll: Nach dem Bezirksversammlungsbeschluss gegen das Bürohaus überlegte es sich der Stadtplanungsausschuss wieder anders. Auf eine erneute Bekräftigung durch die Bezirksversammlung im Spätsommer folgte der jetzt vorliegende Antrag der Verwaltung – pro Bürohaus.
„Dem Grünzug haben wir voll zugestimmt“, sagt Mechthild Führbaum von der SPD-Fraktion. Was die Initiative jetzt noch wolle, sei nicht zu begreifen. Werde der Neubau am U-Bahnhof verhindert, bleibe an dieser städtebaulich wichtigen Stelle alles beim Alten. „Es bedeutet, dass die Pommesbude bleibt“, frotzelt Führbaum. Jeder könne sehen, dass hier bisher nur ein Provisorium stehe. Baudezernent Reinhard Buff bestätigt das. „Die Stadt wird nicht abreißen und Rasen säen“, warnt er.
Duchrow wäre das egal. Es reiche, wenn Mc Donald’s gezwungen werde, seine Las-Vegas-mäßigen Werbeschilder zu verkleinern. Die Asphaltfläche hinter dem Schnellrestaurant könne in eine Terrasse und damit ein Entrée für den Isebek-Park verwandelt werden, sagt der Vertrauensmann. Ihn ärgere, dass der Bürgerentscheid verhindert worden sei. „Die offene Diskussion wollten sie nicht haben.“ KNÖ