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unterm strich

Boykottaufruf aus Hongkong

Unter dem Hashtag #BoycottMulan fordern die Hongkonger Demonstrant*innen einen Boykott des Disneyfilms „Mulan“, der 2020 in die Kinos kommt. Grund sind die Aussagen der chinesischen Starschauspielerin Liu Yifei, die für das Remake des Zeichentrickfilms die Hauptrolle übernommen hat. Liu Yifei hatte im chinesischen Internetdienst Weibo Verständnis für das Vorgehen der Hongkonger Polizei geäußert, woraufhin chinesische Nationalisten sie in den Medien und sozialen Netzwerken feierten. Die Hongkonger Polizei war mit Tränengas und Gummigeschossen gegen die Hongkonger Demonstrant*innen für Demokratie vorgegangen; die Massendemonstrationen hatten sich im März diesen Jahres wegen eines Gesetzes zur Auslieferung Verdächtiger an die chinesische Justiz entzündet. Hunderttausende demonstrieren mittlerweile in der chinesischen Sonderverwaltungszone Hongkong, während chinesische Staatsmedien die friedlichen Demonstrant*innen als Chaoten diffamieren und die chinesische Regierung sie als vom Ausland gesteuerte Aggressoren darstellt, mit „gewaltsamem Vorgehen“ droht und Truppen Richtung Hongkong verlegt hat. Die Hongkonger Aktivist*innen werfen der 31-jährigen Schauspielerin, die inzwischen US-Staatsbürgerin ist, vor, sie genieße die Freiheit einer US-Bürgerin und unterstütze aber jene, die den Hongkongern genau diese Freiheiten verweigerten.

Iranischer Film

Der Iran schickt einen Dokumentarfilm über das Schicksal einer iranisch-niederländischen Frau ins Oscar-Rennen. Die im Iran für die Auswahl zuständige Cinema-Stiftung Farabi entschied sich gestern für den Film „Auf der Suche nach Farideh“ (Finding Farideh) der Regisseurin Asadeh Mussawi und ihres Kollegen Kurosch Attaei. Er handelt vom Leben der Niederländerin Farideh, die als Baby von ihren leiblichen Eltern in der Stadt Maschad in Nordostiran ausgesetzt worden ist. Das Kind wurde von einem niederländischen Ehepaar adoptiert. 40 Jahre später will Farideh ihre Wurzeln erkunden und fliegt in den Iran.

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