unterm strich:
Der Kartenverkauf für den Eurovision Song Contest (ESC) in Tel Aviv hat gestern abend begonnen. Ebenfalls gestern gab die Ukraine bekannt, auf die Teilnahme am ESC in diesem Jahr zu verzichten. Die Sängerin Maruv, die in Tel Aviv auftreten sollte, war im Land heftig dafür kritisiert worden, auch in Russland Konzerte zu geben. Mit „Traurigkeit“ reagierte die European Broadcasting Union, die international für den Sänger-Wettstreit zuständig ist. Die Ukraine sieht sich im Krieg mit Russland, seit bei Kämpfen zwischen prorussischen Separatisten und ukrainischen Soldaten in der Ostukraine Tausende Menschen gestorben sind und Russland sich vor fünf Jahren die laut Völkerrecht zur Ukraine gehörende Schwarzmeerhalbinsel Krim einverleibte. Wegen eines Auftritts auf der Krim durfte im Jahr 2017 die russische Sängerin Julia Samoilowa nicht beim ESC in Kiew singen. Die öffentlich-rechtliche Fernsehanstalt der Ukraine teilte mit: „Die Verbindungen der Künstler mit dem Show-Business auf dem Gebiet des Aggressor-Staates bleiben auch im fünften Jahr des militärischen Konflikts sehr eng.“ Das erscheine vielen nicht tragbar. Diskutiert wird nun Gesetz, das die künstlerischen Beziehungen mit Russland regeln soll.
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