Mehr Migranten mit Bildungsabschlüssen

MONITORING Niedersachsen legt erstmals einen Integrationsbericht vor – mit Zahlen, ohne Analyse

Das Armutsrisiko von Migranten ist in Niedersachsen deutlich höher

Niedersachsens Sozialministerin Aygül Özkan (CDU) sieht die Integration von Migranten auf dem Sprung nach vorne. „Es geht voran“, sagte sie gestern bei der Vorstellung ihres ersten Integrationsmonitorings.

Demnach stieg der Anteil migrantischer Kinder unter 14 Jahren, die in Tageseinrichtungen betreut werden, zwischen 2010 und 2011 von gut zehn auf fast 23 Prozent. Der Anteil von MigrantInnen zwischen 18 und 25 Jahren mit Realschulabschluss wuchs laut dem Bericht zwischen 2005 und 2010 von knapp 38 auf 44 Prozent. Auch die Zahl der MigrantInnen zwischen 25 und 35 mit Uni- oder Fachhochschulabschlüssen stieg von über elf auf 18 Prozent, wie Özkan hervorhob.

Der Bericht enthält indes auch weniger positive Zahlen. So liegt in Niedersachsen etwa das Armutsrisiko von MigrantInnen deutlich über dem Bundesschnitt: Waren 2010 bundesweit knapp 32 Prozent der nichtdeutschen Staatsangehörigen von Armut gefährdet, lag der Anteil in Niedersachsen bei fast 37. Bei deutschen Staatsangehörigen hingegen lag der Anteil in Land wie im Bund bei 13 Prozent.

Die Grünen-Politikerin Filiz Polat kritisierte unterdessen, in Niedersachsen gebe es beim Thema Integration „kein Erkenntnis-,sondern ein Umsetzungsdefizit“. Özkan fehle eine klare Vorstellung von Integrationspolitik, so Polat. Entsprechend gebe es in 120 Seiten Bericht weder Analyse noch Schlussfolgerung.  THA