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Archiv-Artikel

Hunderte Tote seit Beginn der Woche

UNO Syrien soll Thema in New York werden

ISTANBUL/BEIRUT dpa | Nach heftigen Kämpfen haben syrische Oppositionelle Teile der Hauptstadt Damaskus zum „Katastrophengebiet“ erklärt. Der Außenbezirk al-Hadschar al-Aswad und ein Lager palästinensischer Flüchtlinge stünden unter Dauerbeschuss, sagte ein Aktivist der Nachrichtenagentur dpa am Donnerstag. Seit Wochenbeginn fielen nach Oppositionsangaben hunderte Menschen dem Konflikt zum Opfer. Bei einem Luftangriff auf eine Tankstelle starben am Donnerstag mindestens 30 Menschen.

Die staatliche syrische Nachrichtenagentur Sana meldete, die Regierungstruppen hätten in der Provinz Aleppo rund einhundert „Terroristen“ getötet. Ein Angestellter des Al-Muwasat-Krankenhauses in Damaskus sagte der Oppositionswebsite All4Syria, nach den Kämpfen im Süden der Hauptstadt seien binnen zwei Tagen etwa 300 tote Soldaten und Milizionäre sowie mehr als 150 getötete Zivilisten in die Klinik gebracht worden.

Bei einem Luftangriff auf eine Tankstelle wurden am Donnerstag mindestens 30 Menschen getötet. Regierungsgegner berichteten, ein Militärhubschrauber habe über der Tankstelle in dem Dorf Ain Issa nahe der türkischen Grenze eine Bombe abgeworfen. 25 Menschen sollen zum Teil schwer verletzt worden sein. Es sei die einzige Tankstelle in dem Gebiet gewesen, in der noch Benzin zu haben war.

Der UN-Syrienvermittler Lakhdar Brahimi, der am Wochenende Damaskus besucht hatte, bezeichnete die Situation als „vollwertigen Bürgerkrieg“. In einem Interview mit dem Nachrichtensender al-Dschasira sagte er, er glaube nicht daran, dass eine Seite gewinnen werde. Die UNO will bei ihrer anstehenden Vollversammlung in New York über die Krise und mögliche Lösungswege beraten.