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Das Dempo drosseln

Künstliche und Sächsische Intelligenz versöhnen

Künstliche Intelligenz ist der neue heiße Scheiß, die coole Bambule, die fette Bulette. Deshalb gibt die Bundesregierung viel Geld für die Rahmenbedingungen aus und die sogenannte Wirtschaft drängt auf schleunige Entwicklungen, um den Anschluss gegenüber anderen Ländern nicht zu verlieren. Jetzt hat im Vorfeld des zwölften Digital-Gipfels, der am 3. und 4. Dezember in Nürnberg stattfindet, noch einmal der Digitalverband Bitkom „Tempo bei Künstlicher Intelligenz“ gefordert, wie dpa gestern meldete.

Doch einer legt sich quer: Roderich Waldmann (CDU). Der Bundesbeauftragte für Sachsensachen (BBSS) warnt vor zu viel „Dempo“, wie er am Dienstag auf einer Pressekonferenz in Dresden erklärte: „Dempo, Dempo, Dempo, ich hör immer Dempo. Wir müssen langsamer machen!“, forderte der parlamentarische Staatssekretär mit Blick auf seine Klientel. Gerade die Sachsen im Tal der Ahnungslosen würden bei den neuen Entwicklungen sonst abgehängt.

„Wir wollen keine neue Pegida oder AfD“, erläuterte Waldmann dann im astreinen Hochdeutsch, stammt er doch aus Hannover und hat erst zum Studium nach Leipzig rübergemacht. „Wer ja zu Künstlicher Intelligenz sagt, sagt nein zu Sachsen“, meint der Bundesbeauftragte. Denn die von Grund auf gemütlichen Sachsen seien keine „Grindnischel“, aber müssten erst einmal mit ihrer eigenen Intelligenz klarkommen, da könnten sie nicht auch noch eine künstliche an sich ranlassen.

Energisch forderte Waldmann, bei allen künftigen technischen Entwicklungen die Sachsen mitzunehmen. So müssten diese „Metöken“ von Robotern unbedingt Sächsisch lernen. Die Menschen würden fremde Lebensformen nur akzeptieren, wenn diese ein Grundvokabular ihres Nuscheldeutsch beherrschten. Erst wenn ein Roboter den Unterkiefer nach vorn schieben und „Orschwerbleede“ ausrufen könnte, werde man ihm auf dem Dresdner Striezelmarkt zujubeln.

Die Milliarden der Bundesregierung sollten deshalb nicht in Hitech-Schmieden verschwinden, sondern den viel zu oft vernachlässigten Sachsen hinten ins Gemüt gesteckt werden. Es sei wahrlich eine große Aufgabe, aber man müsse Sächsische und Künstliche Intelligenz kompatibel machen. Alles andere wäre nach Ansicht von Roderich Waldmann „nicht ganz knusper, eiforbibbsch“.

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