Didier Ya Konan, Techniker
: Der aus der Kälte kam

■ durfte für die Elfenbeinküste schon mal eine halbe Stunde neben Chelsea-Star Didier Drogba spielenFoto: dpa

Es war eine halbe Stunde gespielt, als Arnold Bruggink, der nicht so wahnsinnig schnell ist, zwei Stuttgarter Abwehrspieler stehenließ, nach innen flankte, wo der Ball bei Didier Ya Konan landete. Ya Konan schob den Ball aus Abseits-verdächtiger Position ins Netz. Jens Lehmann, der keine Chance hatte, rannte zum Linienrichter und beschwerte sich. Wieder keine Chance.

Drittes Saisontor von Ya Konan für Hannover, drei Punkte wert, Sprung ins Mittelfeld. Ya Konan ist in Abidjan, Elfenbeinküste, geboren. Mit dem Klub ASEC Mimosas holte er mehrfach den ivorischen Meistertitel und spielte in Afrikas Champions League, wo er 2006 gegen den späteren Sieger Al-Ahli Kairo ausschied.

Konan wurde Nationalspieler und Spieler des Jahres in seiner Heimat. Der englische Proficlub Charlton Athletic lud ihn zum Probetraining ein. Ajax Amsterdam zeigte Interesse, verpflichtet wurde er schließlich vom mehrfachen norwegischen Meister Rosenborg BK. In den Spielzeiten 2007/08 und 2008/09 lief es prima. In der laufenden Saison saß er auf der Ersatzbank – bis Hannover 96, dessen Stürmer fast alle malad sind, ihn bis 2012 unter Vertrag nahm.

Didier Ya Konan ist beweglich, wuselig, unberechenbar, technisch gut, kann auch im Mittelfeld spielen, ist viel robuster im Zweikampf, als seine Größe vermuten lässt. Bei der Partie gegen den VfB hatte Nationalspieler Serdar Tașçi seine liebe Not mit ihm. Als er in seinen ersten Pflichtspielen für Hannover einige große Chancen ausließ, hatte er bald den Schimpfnamen „Chancentod“ weg. Er macht die mittelguten Möglichkeiten eher nicht, manchmal die sehr schwierigen – und die todsicheren, wie die gegen den VfB Stuttgart. Es war nicht schwer, den Ball reinzumachen, aber dorthin zu laufen, wo Brugginks abgefälschter Pass landete – das war gut. ROGER REPPLINGER

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